Adoption

Die beiden zuletzt gekommenen Pferde Kachina und Paco haben sich nicht nur freundschaftlich zusammengetan, der 3jährige Paco scheint auch bei großen Stute mütterliche Gefühle auszulösen.

Häufig kann man den Kleinen sogar am Euter der geduldigen Kachina nuckeln sehen!

 

Summertime!!!

09.06.2012

Die Pferde stehen wieder auf der Wiese und freuen sich über mehr Bewegung

und frisches Grün.

Einige Reiter entwickeln merkwürdige Ideen, zum Beispiel von selbst hergestelltem Holundersirup...

Und alle zusammen genießen die derzeitige schöne Jahreszeit, nicht zu kalt, nicht zu nass, nicht zu heiß, nicht zu trocken.

Die Natur im Bergischen Land ist schon wirklich einzigartig, und von unserer Anhöhe hatten wir in den letzten Tagen einen besonders schönen weiten Ausblick und einige spektakuläre Wettererscheinungen.

 

 

 

 

 

10.04.12

Voruntersuchung bei Marie
Voruntersuchung bei Marie

Einmal im Jahr werden bei allen unseren Pferden die Zähne kontrolliert und falls nötig behandelt.

Dazu kommt ein Spezialistenteam, das bei Bedarf die Pferde auch sedieren kann. Eine Sedierung bedeutet eine leichte Narkose, bei der das Tier steht und bei Bewusstsein bleibt, aber beruhigt wird. Eine Vollnarkose bei Pferden ist mit einem hohen Risiko verbunden und wird in der Regel nur in einer Klinik vorgenommen. Die Sedierung kann individuell neben Gewicht, Vorerkrankungen und Temperament auch dem Behandlungsumfang angepasst werden, im Idealfall sind die Pferde nach kurzer Zeit wieder aus dem Reich der Träume zurück.

Zu uns kommt Pferdezahnarzt Dr. Gerlach aus Neuss, der nicht nur Fachwissen, Erfahrung und ein eingespieltes Team mitbringt, sondern der die meisten Pferde und ihre Geschichte bereits seit Jahren kennt.  

 

Ergebnis der Voruntersuchung, bei der der Mann aus Neuss beherzt den halben Arm nacheinander in 9 Pferdemäulern versenkt:  Alle haben Behandlungsbedarf.

Die Neue, Apache, entlockt ihm ein missbilligendes Stirnrunzeln..'' oh, oh, nicht vorbehandelt...'' Das Pferd ist immerhin 15 Jahre alt!

 

Pferde sind als Pflanzenfresser für ihr Überleben auf ein funktionierendes Gebiss angewiesen. Vereinfacht gesagt rupfen sie mit den Schneidezähnen das Gras ab und zermahlen es durch Scherbewegungen mit den Backenzähnen. Dadurch werden die Zähne stark beansprucht, und die Natur gleicht dieses aus, indem sie Pferdezähne stetig weiter aus dem Kiefer wachsen lässt.

Probleme entstehen nun, wenn Zähne sich lockern, sich an den Rändern der Backenzähne 'Haken' (das heißt durch die Kaubewegung entstehende scharfe Kanten) bilden, oder die Schneidezähne sich ungleichmäßig abnutzen und so nicht mehr passend übereinander stehen. Wenn bereits Zähne fehlen, haben ihre Gegenüber im Kiefer auch keine natürliche Begrenzung mehr und wachsen unkontrolliert weiter. Dann ist natürlich das Kauen erschwert, wie auch im Falle von Entzündungen, abgebrochenen Zähnen oder Schäden durch Koppen, wie bei Coco.

Da die meisten unserer Freunde ja nun auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, ist es besonders wichtig, bei ihnen nach dem Zustand des Gebisses zu sehen.

Die Hoffnung, die dabei auch eine Rolle spielt ist die, dass unsere 'Fress-Schnecken', insbesondere Pit und Balinka, danach zumindest eine Zeitlang ihre Kraftfutterportion wieder schneller aufkriegen bzw. das Heu nicht nur zu Röllchen wickeln und wieder ausspucken.

 

Monika steckt alle Pferde in's grüne 'Familienhalfter' und hält die Longe, mit der die Tiere an der Absage ihres heutigen Zahnarrzttermins gehindert werden.

Apache guckt sehr interessiert zu, wie ein Pferd nach dem anderen im Türrahmen 'aufgehängt' und behandelt wird. Super, wenn man kaum noch stehen kann und einem dann so ein neugieriger Vogel am Schweif rumschnuppert!

 

Pit ist der Erste. Vorsichtige Frage der Helferin vor der Spritze: '' Ist der brav?" Das denkt das Pferd sicher auch grade vom Zahnarzt. Gewohnt tapfer läßt es sich pieksen.

Der Doktor sucht... und findet nicht mehr viel.

Wie sagt er so nett:"Der kaut auf der Felge, da haben wir nicht mehr viel Möglichkeiten". Übersetzt heißt das, nicht mehr viele Zähne da und die, die noch da sind, wachsen so langsam, dass sie sich schneller abnutzen als daß sie denn nachwachsen. Fazit: Heucobs, eingeweichtes Grünzeugs, damit genügend Rauhfaser aufgenommen wird, Heu zum Beschäftigen und Hafer gequetscht. Und Geduld, alter Mann ist halt kein D-Zug beim Fressen. Zum Glück wackelt in diesem Jahr kein Zahn, dafür kommt doch noch der unangenehme Teil, denn vom letzten Zahn, der gezogen wurde, steckt noch ein Stück im Kiefer, das muss raus. Dafür muss sogar die Narkose verstärkt werden. Dann Backenzähne raspeln und Schneidezähne begradigen.

Die Stuten gucken interessiert zu - die Wallache versuchen intensiv, mit dem Hintergrund zu verschmelzen und unsichtbar zu werden.

Pit reicht's, endlich fertig und vorsichtig in den 'Aufwachbereich' geschwankt.

 

Fellow hat einen Wackelzahn in der Backe, der aber relativ schnell aufgibt und das Pferd verlässt. Leider hat er sich auch irgendwie einen Schneidezahn durchgebrochen, der wesentlich blutiger bei der Entfernung wird.  Beide Exemplare können im Stall bewundert werden. (Nicht aus dem blauen Becher trinken!!!)

Kurioses am Rande: während Fellow von seinem Zahn befreit wird, kommt Paula stolz aus der Sattelkammer und hält ihrerseits einen ihrer Wackelzähne in der Hand.

Ach ja, und Fellow bei der Spritze? Tja, bis der merkt, dass er eine Spritze kriegt, ist die Behandlung doch längst vorbei...

 

Balinka wird erwartungsgemäß irgendwann ihre Vorderzähne einbüßen, weil sie an einer relativ verbreiteten Krankheit leidet, die das Zahnfleisch der alten Dame in diesem Bereich angreift. In diesem Jahr konnten sie aber noch einmal erhalten werden. Raspeln, kürzen und ab zu Pit und Fellow zum Schlafen.

 

Von den anderen gibt es nichts Spannendes zu berichten...

ach ja, Coco hat nach dreimaligem Versuch, durch Steigen im 'Galgen' die Flucht zu ergreifen doch noch einen kleinen 'Nachschlag' bei der Sedierung erhalten.

Ihre Schneidezähne sind durch das ständige Koppen so abgewetzt, daß sie besonders sorgfältiger Beobachtung und Pflege bedürfen.

 

Guiness ist zwei Stunden nach der Behandlung bereits wieder mit einem Kind auf dem Rücken durch die Halle gelaufen. Länger braucht ein 'Guiness' halt nicht, um seine Rausch auszuschlafen. Ein Kerl wie ein Baum, oder? (st)

 

 

 

 

16.3.2012

Mit einem Bindfaden am Gebiss an eine Laterne gebunden, so stehen in einer Reihe die traurigen Kutschpferde vor der Kathedrale von Palma de Mallorca.

Sie warten auf Touristen, die sie an Sehenswürdigkeiten vorbei kutschieren müssen, das ist ihr Job.

Es ist weniger die Vorstellung, dass es ja auf Mallorca im Sommer ziemlich heiß ist, die mich schockiert, vielmehr ist es der Gesamteindruck der völlig apathischen  und stumpfen Pferde. (st)

Muskulatur und Hufe zum Gruseln
Muskulatur und Hufe zum Gruseln

Nun, in anderen Ländern ist das Verhältnis zu Tieren ja oft anders als unseres, vielleicht ist es auch nur die Verdrehung des Gewohnten: Während von und gehätschelte Streicheltiere in engen Käfigen vegetieren, leben Schafe, Ziegen oder Schweine (ja, die für den Serrano-Schinken!), also Nutztiere in fast ursprünglicher Freiheit und nicht in Massentierhaltung.

Neben Grausamkeiten gab es aber auch nettes "Tierisches" zu sehen

 

 

 

 

22.02.2012

Dieses unbekannte Pferd wurde gestern vor dem Tor der Reithalle der Reitschule Hoffmann aufgefunden.

 

Bis heute morgen hatte es sich nicht von der Stelle bewegt, guckt aber unverändert quietschvergnügt.

 

Zeugenbefragungen brachten bis jetzt keine Aufklärung des Sachverhalts (Bauer Manfred Odenthal:" Nää, weiß ich auch nicht, wo der hergekommen ist, der war gestern auf einmal da.").

Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass sich unter Pferden langsam herumgesprochen hat, dass es sich in unserem Offenstall gut leben lässt und der schlaue Fuchs nachgezählt hat, dass in dem für 10 Pferde zugelassenen Stall zur Zeit nur 9  Bewohner leben.

 

Wie auch immer, wenn sich die Herkunft des Pferdchens  aufklärt, werde ich es sofort melden. (st)

 

 

 

 

18.02.2012

Alaaf!!

Ich bin ja fleißiger Leser des Kölner Stadtanzeigers und entnahm ihm gestern folgenden Artikel:

 

 

Köln - "Wir reiten im Zoch mit. Auf jeden Fall", sagt Hermann Sauer, der Reiterkorpsführer der Prinzen-Garde. Da sei er sich mit seinem Ehrengarde-Kollegen Hajo Jennes einig, und darauf habe man sich auch bei einem Krisengespräch beim Festkomitee verständigt.

Kölns jecke Reiter waren von Ereignissen in Aachen aufgeschreckt worden, wo nach Drohungen militanter Tierschützer alle Pferde aus dem Rosenmontagszug zurückgezogen werden. Die Tierschützer hatten behauptet, dass die Tiere mit Medikamenten ruhiggestellt würden und angedroht, falls die Pferde im Zoch mitgehen, während der Zeit die Stallungen in Brand zu stecken.

Die Kölner Stadtverwaltung hatte das Festkomitee, das seit 1823 Pferde im Zoch mitführt, auf das Verbot von Doping bei den Rosenmontagspferden hingewiesen. Einen Zoch unter Polizeischutz wolle man nicht. Man halte sich an die gesetzlichen Tierschutzbestimmungen, eine medikamentöse Beruhigung sei nicht tolerierbar, hieß es in einer Erklärung im Anschluss an das Treffen des Festkomitees mit den Verantwortlichen der Reitergruppen in den Karnevalsgesellschaften.

Seit vielen Jahren lege man "großen Wert darauf, dass ausschließlich gesunde, trainierte und gewöhnte Pferde im Rosenmontagszug zum Einsatz kommen. Das Wohl des Tieres hat absoluten Vorrang. Die umfangreichen Vorgaben zum Einsatz von Pferden im Rosenmontagszug haben inzwischen Vorbildcharakter für andere Städte." Zudem muss jeder Reiter seine reiterlichen Fähigkeiten stets erneut nachweisen. (st)

 Ich habe jahrelang Schulpferde im Rosenmontagszug begleitet und zwar genau für die Prinzengarde!

Nicht nur, dass viele Pferde morgens etwas in's Futter bekamen, bei der Aufstellung gingen Tierärzte umher und fragten, ob Pferde nachgespritzt werden mussten.

 

Natürlich, "das Wohl des Tieres hat absoluten Vorrang"!

Ich stelle mir vor, wie die Pferde in unserem Stall schon anfangen zu schunkeln, sobald es auf Karneval zugeht.

Alle Pferde freuen sich natürlich darauf, zwischen Besoffenen, fliegenden Kamelle und lauter Musik eingekeilt einen Reiter zu tragen, der seine 20 Pflicht-Reitstunden absolviert hat und nun leicht oder schwer alkoholisiert im Sattel hängt und alle Bekannten begrüßt, Kamelle wirft und Spaß hat.

Besonderen Spaß haben glaube ich immer die Pferde, die in diese unglaublich lauten Trommelwagen gezwängt werden

Wenn selbst der im Ruhrgebiet gebürtige Mensch zum Fluchttier mutiert, sobald 'et Trömmelche jeht', wie soll es da erst einem sensiblen Pferd gehen?

 

Leute, guckt den Tieren doch mal in's Gesicht und fragt Euch ehrlich, was alles nötig ist an Sporen, Kandarren, Hilfszügeln und Beruhigungsmitteln, um ein Pferd daran zu hindern, eine Situation wie den Kölner Rosenmontagszug fluchtartig zu verlassen.

Die Einzigen, die die Situation genießen, sind die Reiter, die sich großartig als 'Ritter' vor der Menschenmenge präsentieren.

Unsere Pferde haben heute schon große Augen gekriegt, als die ersten Lautsprecherwagen mit Musik durch Neichen fuhren.

Wer gibt denn sein Pferd für einen solchen Zug her? Die Pferde stammen von Verleihern in Holland oder Belgien bzw. von Reitschulen, in denen sie schlicht und einfach Geld verdienen müssen. Das ist zwar nicht immer schön, aber Realität.

 

Aber dann muss man es auch ehrlich sagen und den Jecken die Gelegenheit geben, sich selbst ein Urteil zu bilden und zu entscheiden, ob das Leid der Pferde im Zug nicht ein völlig überflüssiger Kontrast zu ihrer eigenen Fröhlichkeit ist und den Leuten nicht einreden, es sei alles völlig ok. (st)

 

Neueste Entwicklung 1:

Samstag 18.02. : Dopingpraxis wird zugegeben, Kontrollen werden angekündigt. Immerhin!! (st)

  Geheimtreffen von FK und Reiterkorps: Drogen-Test bei Zoch-Pferden

 

Rosenmontag Drogen-Test bei Zoch-Pferden

Die Pferde der Standarten-Reiter sind alle auf Lärm und Musik trainiert

Foto: Norbert Ganser
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15.02.2012 — 23:50 Uhr

Von JOACHIM BRÜCHER

Köln – Dienstagmittag hatte Christoph Kuckelkorn gut gelaunt die Festwagen des Rosenmontagszugs vorgestellt. Gestern war plötzlich Alarm-Stimmung: Die Stadt Köln soll Drogen-Tests bei den Zoch-Pferden angekündigt haben!

Auslöser: Drohungen militanter Tierschützer gegen Reiterkorps beim Rosenmontagszug in Aachen – die leeren Ställe würden abgefackelt, wenn Pferde mitgehen würden.

Der Grund: Die Tiere würden zuvor mit Medikamenten ruhig gestellt. Wegen der Drohung verzichten die Aachener am Montag auf ihre Pferde.

Wie BILD von der Stadt Köln erfuhr, schickte sie daraufhin ein Fax ans Festkomitee: „Die Verabreichung von Medikamenten an Pferde im Rosenmontagszug ist verboten.“ Kontrollen wurden angekündigt.

Gestern Abend, 18 Uhr: Geheimtreffen beim Kölner Festkomitee. Die Sicherheit der Jecken beim Zoch steht beim umsichtigen Kuckelkorn an oberster Stelle.

Deshalb hat der Zochleiter alle Chefs der Reiterkorps und je ein Vorstandsmitglied einbestellt. Werden auch einige der circa 500 Pferde im Kölner Zoch mit Drogen beruhigt? Die Diskussion gibt die Antwort: JA!

Damit ist es jetzt vorbei. Kuckelkorn empfiehlt den Korps, sich von den großen Pferdeverleihern schriftlich bestätigen zu lassen, dass den Tieren keine Pharmaka verabreicht worden sind.

Wichtiger: Tierärzte kontrollieren jedes Pferd vor Zugbeginn, sortieren zu aufgeregte aus – und werden dieses Jahr noch genauer hinsehen. (st)

 

 

Neueste Entwicklung 2:

Der Karnevalszug in Refrath stand eine Viertelstunde.

Unter den Zuschauern kursiert (bisher nicht offiziell bestätigt) die Begründung, dass es einen Unfall gegeben hat, eine Reiterin sei vom Pferd gestürzt, ohne Helm auf den Hinterkopf gefallen, ihr Pferd sei in die Menschenmenge gelaufen... (st)

 

 

 

 

13.02.2012

Frauen wandern
Frauen wandern
Männer warten
Männer warten

 

 

 

 

03.02.2012

Hufgeschwür

So sieht übrigens jetzt das Hufgeschwür aus, das den armen Pit so lahmen ließ. Die Ursache dafür kann alles mögliche sein, vielleicht ein Steinchen im Huf oder eine Prellung durch Treten auf einen spitzen Stein.  Die Entzündung im Huf hat sich hier einen Weg nach außen gesucht - oben am Kronrand war der Widerstand am geringsten. Das Bein ist nicht mehr dick, Pit lahmt auch nicht mehr. Trotzdem wird es noch eine Zeit dauern, bis die Wunde von innen nach außen verheilt ist.

 

Die folgenden Textstellen und Bilder, die ich kurz und informativ finde, sind der Internetseite einer Hufpflegerin entnommen, die vom gleichen Institut wie Monika ausgebildet worden ist.

Hufgeschwüre und Abszesse

(Hinweis: Die Bilder können durch Anklicken vergroßert werden.)

Ein weitverbreiteter Irrglaube ist, dass Hufgeschwüre oder Abszesse immer auf Grund einer Infektion entstehen. Es kommt zwar schon mal vor, dass sich das Pferd einen Fremdkörper eintritt, der anschließend heraus eitert. So etwas ist aber nur sehr selten der Fall!

Vielmehr haben Hufgeschwüre etwas mit unphysiologischen (krankhaften) Druckverhältnissen im Huf zu tun! Wenn z.B. lange Zeit eine Zwangsituation bestand, die Eckstreben gedrückt haben oder der Huf beschlagen war, wird die Huflederhaut abgequetscht. Sie leidet unter mangelhafter Durchblutung und stirbt in Teilbereichen ab. Setzt die Blutzirkulation durch Ursachenbeseitigung (Rückformung des Hufes in die physiologische (gesunde) Form wieder ein, beginnen die "Aufräumarbeiten". Kleinere, tote Gewebestücke können vom Körper resorbiert werden, die größeren hingegen werden von Eiter umhüllt, aufgelöst und in Form eines Hufgeschwüres ausgeschieden. Genau aus diesem Grund treten nach Beginn unserer Behandlung des öfteren Abszesse auf!

Wenn die Eiterblase an Volumen zunimmt und auf die Lederhaut drückt, leidet das Pferd unter starken Schmerzen. Der kranke Huf wird oft überhaupt nicht mehr belastet. Das Pferd kann so stark lahmen, dass man glaubt, es habe sich das Bein gebrochen. Der Druck lässt das Hufgeschwür durch den Huf wandern, um eine geeignete Austrittsstelle zu finden. In der Regel ist das dort der Fall, wo zwei Hornarten aufeinander treffen, z.B. am Kronsaum, an der weißen Linie, in den Strahlfurchen, im Eckstrebenbereich oder am Ballen.

Dieser Vorgang ist natürlich mit verstärkter Durchblutung verbunden, die man als Pulsation an der Fessel fühlen kann. Unter Umständen kann die Entzündung dem Pferd sogar so sehr zusetzen, dass es kurzfristig starkes Fieber bekommt und enorm abmagert. Sobald das Geschwür seinen Weg nach draußen gefunden hat oder in Form eines winzigen Löchleins geöffnet wurde, lässt der Druck nach und man kann bei der Genesung zusehen!

Stute durch sehr heftiges Hufgeschwür mit hohem Fieber stark abgemagert.
Stute durch sehr heftiges
Hufgeschwür
mit hohem Fieber
stark abgemagert.
Sehr heftiges Hufgeschwür unter der kompletten Sohle.
Sehr heftiges
Hufgeschwür
unter der
kompletten Sohle.
Stute wieder wohlauf.
Stute wieder wohlauf.

In der konventionellen Veterinärmedizin werden Hufgeschwüre häufig bis ins gesunde Gewebe hinein aufgeschnitten, weil man glaubt, sie seien durch eine Infektion entstanden. Deswegen wird versucht, das „infizierte“ Gewebe großflächig zu entfernen. Die anschließenden Angußverbände, z.B. mit Rivanol, sollen den Huf steril halten und den Austritt fördern. Was jedoch tatsächlich passiert, ist, dass der Huf völlig austrocknet, hart, spröde und unelastisch wird und somit den Hufmechanismus samt Durchblutung an der Heilung hindert. Der hinterlassene "Krater" nimmt nicht selten enorme Ausmaße an!

 

Dieses Hufgeschwür (unten links) wurde durch einen Tierarzt aufgeschnitten (weiterer Behandlungsvorschlag wäre eine OP gewesen, in der großflächig Horn entfernt werden sollte). Unten rechts - 10 Monate später - sieht man, dass die Sohle inzwischen komplett verheilt, die weiße Linie aber noch nicht nachgewachsen ist! Das Pferd wird an dieser Stelle wahrscheinlich nie wieder normales Horn produzieren, sondern eine Art Narbengewebe. Die Eckstrebe ist nicht mehr vorhanden, es ist ungewiss, ob sie wiederkommt.

Hufgeschwür durch einen Tierarzt aufgeschnitten.
Hufgeschwür
durch einen Tierarzt
aufgeschnitten.
10 Monate später sind die Folgen der Behandlung immer noch sichtbar.
10 Monate später
sind die Folgen
der Behandlung
immer noch sichtbar.
Wenn das Pferd es letztlich trotz aller Störungen des Heilungsprozess doch geschafft hat, die Entzündung auszukurieren, erfolgt meist eine Weiterbehandlung durch ein speziell geformtes Eisen, da man den Vierbeiner ja nicht mit so einem riesigen Loch im Huf und womöglich fehlender Hornwand laufen lassen kann.

Von einem so "behandelten" Hufgeschwür zehrt man noch ein halbes Jahr später, bis die Folgen vollständig verschwunden sind und das Hufhorn wieder geschlossen herunter gewachsen ist. Abgesehen davon wäre es völlig unnötig gewesen, den Abszess derartig auszuschneiden, weil er nicht durch eine Infektion entstanden ist! Und selbst wenn, verfügt das Pferd über einen sehr guten Abwehrmechanismus, der in der Lage ist, eine Infektion schnellstmöglich in den Griff zu bekommen. Die Hufkapsel ist des Weiteren so gebaut, dass es Keimen und Erregern nicht möglich ist, nach innen einzudringen.

 

 

 

 

03.02.2012

Es ist so kalt geworden, dass einige Pferde Eiszapfen am Bart tragen! Guiness' Ziegenbart war gestern bei -9 Grad völlig steif gefroren.

Da hilft nur warm anziehen und genug essen. Oder beides. Und an der Heizung sitzen. Aber da darf der Guiness ja wieder mal nicht rein... (st)

 

 

 

 

28.01.2012

Wer ist die junge Dame vorne auf dem Sattel von Pit?

Die Auflösung des Rätsels gibt es in der Galerie!! (st)

 

 

 

 

28.01.2012

Die neuen Späne in der Halle fand Pit sehr gemütlich.

Das 'panierte Schnitzel' blieb auch während der Reitstunde liegen und schlief eine Runde. (st)

 

 

 

 

27.01.2012

Reiner hat die Operation an seiner Hand gut überstanden und konnte gestern schon wieder mit Pit an der Theke stehen. Ja  ja, wer sich auf ein Snowboard begibt...

Scheint so, als müsste er sich die nächste Zeit noch mit einem Arm begnügen.

Wir wünschen auf jeden Fall mal gute Besserung und dass du bald wieder mit etwas Sicherem den Hang hinunterbrettern kannst!! (st)

 

 

 

 

23.01.2012

Aus aktuellem Anlass:

Viele von Euch würden gerne statt in der Schule zu sitzen morgens mal Mäuschen im Stall spielen. Für sie ist dieser Bericht über den heutigen Morgen.

 

Mein Wecker klingelt um viertel vor sieben.

Ich habe frei und gehe die Pferde füttern.

Heute ist alles etwas anders als sonst, da Paula krank ist und nicht in die Schule gehen kann. Ich sollte also zurück sein, wenn sie wach wird.

Lukas zur Schule verabschieden, schnell einen Tee, ein Brot, ein Blick in den Stadtanzeiger.

An drei Tagen in der Woche füttert Brigitte die Pferde. Damit hat sie angefangen, als sie sich um Imco mit seinem gebrochenen Bein gekümmert hat. Nicht nur, dass sie bis zuletzt morgens zu ihm gekommen ist, sie hat auch die drei Tage, an denen sie nicht selber reitet, beibehalten, nachdem Imco gestorben war. Für Monika und mich ist das eine große Hilfe, denn so können die Pferde ihre drei Kraftfutterrationen perfekt über den Tag verteilt bekommen.

Ja Ali, wir gehen ja jetzt. Stallsachen untere Schicht an, ins Auto und los geht's. Unterwegs kurz anhalten und Chocolate abholen, dann weiter auf die Autobahn nach Overath.

Die Hunde müssen im Kofferraum bleiben, während ich erst einmal allein in den Stall gehe. 'Höhöhöhööö', das ist Balinka, die mich als erste sieht. 'Uiiiiiiiiiiiieiiii', der mit der Sopranstimme ist Amadeus, der kann richtige Melodien. Pit! Pit? Pit schläft noch. Ich ziehe mir schnell die Stallsachen über. Jetzt wird er wach und kommt durch die Tür, die ich ihm öffne. Schnell ein Halfter an und dann raus. Ich lasse die Hunde aus dem Auto, Chocolate schießt in's Gebüsch zum Pipi-machen, Ali rennt um's Pferd und begrüßt es. Auf dieser kleinen ersten Runde nehme ich Pit mit, damit er sich etwas bewegen kann. Manchmal braucht auch ein anderes Pferd, das vielleicht nicht geritten werden kann, so einen Morgenspaziergang. Die Hunde rennen durch den Wald, das Pferd schnaubt zufrieden. Wir treffen andere Hundebesitzer, sie und ihre Hunde haben sich daran gewöhnt, dass ich neben den zwei freilaufenden auch einen großen 'Hund' an der Leine habe. Einmal um die Friedenskirche, dann zurück und frühstücken. Halt, wieso habe ich am Stall drei Hunde?? Ich bin sicher, ich hatte nur zwei, als ich losging. Leider ist der dritte nicht Ronja, die Hündin von nebenan, sondern der 16 Jahre alte Pepper des älteren türkischen Herrn, den ich öfter treffe. Der Hund ist mittlerweile taub, findet Ali sehr nett und hört natürlich nicht, wenn sein Herrchen ihn zurückruft. Also zurückbringen, ich weiß ja, wo er hingehört. Danach kommen die Hunde wieder in den Kofferraum. Jetzt verteile ich die Eimer an die schon ungeduldig wartenden Pferde. Hafer und eingeweichte Rübenschnitzel gibt es. Wie der Kantinenkoch verteile ich die Schnitzel auf die Eimer. Vorher noch schnell  tief mit der Hand in die glitschige Masse, fühlen, ob noch gefährliche Knubbel da sind, die im Hals aufquellen könnten. Dann bekommt jedes Pferd seinen Eimer umgehängt. Während sie fressen, fange ich an zu misten. Mensch Leute, hier habe ich doch erst gestern Abend gründlich aufgeräumt! Keiner beachtet mich, alle kauen ungerührt. Mit dem Schneeschieber schiebe ich den Mist auf den Gummimatten zsuammen, schaufele alles in die Schubkarre. Da kommt von einer Nacht ganz schön was zusammen, meine Karre ist hinterher voll. Nach und nach sind die ersten Pferde fertig, möchten ihre Eimer loswerden. Ich nehme Eimer ab, schaufele weiter Mist aus den Ritzen, verhindere Versuche, bei Kollegen zu klauen, die noch etwas im Eimer haben. Oh nein! Während ich drinnen gemistet habe, hat sich Amadeus seinen leeren Eimer ausgezogen, sich aus der Tür geschlichen und den halben Eimer von Pit leergefressen. Wieso habe ich das große Tier da vor der Tür nicht bemerkt? Der macht das so geschickt, dass ich ihn glatt übersehen habe. Na Freund, da gibt's zu Mittag aber nur den Kinderteller für dich! Ich fege das Wasser vom Paddock, danach sind alle fertig bis auf Pit und Balinka, die zwei alten Schneckentempo-Fresser.

Ich ziehe mich mal wieder um (fühle mich wie Heidi Klum), Joggingschuhe an, Regenjacke. Es gießt mittlerweile wie aus Kübeln, Hunde aus dem Kofferraum und losgelaufen. Bauer Junior und Senior gucken mir fassungslos hinterher...

Die Strecke nach Immekeppel runter ist kein Problem, aber rauf!! Ich habe Hochachtung vor unseren Pferden, die diese Steigungen teilweise im Galopp zurücklegen. Ich keuche jedenfalls ganz schön, zwischendurch muß ich auch langsam gehen. Ein eleganter Sprung über den kleinen Bach, den ihr alle kennt.... na ja, der Fuß war eh schon nass. Bis zum Sommer will ich die Strecke ganz im Laufen schaffen. Im Moment verstehe ich allerdings gut, wie sich die Pferde fühlen müssen, wenn es ewig zu dauern scheint, bis endlich die Schranke in Sicht kommt.

Im Stall sind jetzt alle fertig mit ihrem Hafer, mittlerweile ist die erst Heuration serviert worden.

Da stehen sie jetzt wie auf dem Foto oben auf der Seite, kauen Halme, dösen und träumen von grünen Wiesen im Sommer.

Und ich, ich mache, dass ich nach Hause zu Paula und meiner Dusche komme. (st)